Im kardiologischen Teil unserer Praxis arbeiten Dr. Haas und Dr. Ritzel.
Dr. Haas trat nach der Übernahme der Praxis von Dr. Wortmann 2012 der Gemeinschaftspraxis bei und erweiterte das Spektrum entscheidend.
2019 trat Dr. Ritzel in die Praxis ein. Seitdem bieten wir auch die interventionelle kardiologische Diagnostik in der Universitätsklinik Erlangen aus einer Hand an.
Über die Mitgliedschaft in den relevanten kardiologischen Fachgesellschaften, regelmäßige Fortbildungsaktivitäten sowohl als Teilnehmer als auch als Referent, gewährleisten beide eine Behandlung auf aktuellem medizinischem Niveau.
Über einen engen und persönlichen Draht ist die Kommunikation mit den umliegenden Kliniken, insbesondere Bamberg, Burgebrach und Erlangen, gegeben.
Krankheitsbilder
Die Herzinsuffizienz wird unterteilt in eine Herzinsuffizienz mit erhaltener Pumpfunktion und eine Herzinsuffizienz mit reduzierter Pumpfunktion.
Hauptsymptome beider Formen sind die Belastungsluftnot und dicke Beine (Ödeme).
Bei der Herzinsuffizienz mit reduzierter Pumpfunktion liegt die Auswurfleistung des Herzens statt bei 60-70 % unter 40 %. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von Herzinfarkt über Herzmuskelschwäche bis hin zur Herzmuskelentzündung, medikamentösen Einflüssen oder Alkoholmissbrauch. Therapeutisch gibt es mittlerweile ein breites Spektrum an Medikamenten, die, je nach Ursache, zumindest zu einer Stabilisierung, oft auch zu einer Besserung der Pumpleistung und der Symptomatik führen können. Eine weitere Möglichkeiten ist eine differenzierte Schrittmachertherapie.
Die Herzinsuffizienz mit erhaltener Pumpfunktion ist erst in den letzten Jahren in das Zentrum der wissenschaftlichen Erforschung geraten. Die einzige wirksame Therapie ist bis heute die Gabe von Wassertabletten sowie die Steigerung der allgemeinen Leistungsfähigkeit über Gewichtsreduktion und regelmäßiges Ausdauertraining. Alle in den letzten Jahren bei der Herzinsuffizienz mit reduzierter Pumpleistung erfolgreich eingesetzten Medikamente haben hier keine Wirkung. Derzeit befindet sich noch ein sehr erfolgversprechend des Medikaments in klinischen Studien.
Die Angina pectoris ist die klassische Manifestation einer KHK und äußert sich insbesondere durch einen thorakalen Druck, primär bei Belastung, später auch in Ruhe. Diagnostisch stehen Belastungs-EKG, Stressechokardiographie, Koronarangiographie, Myokardszintigraphraphie und Stress-MRT zur Verfügung.
Primär werden die Herzrhythmusstörungen in bradykarde (Herzfrequenz kleiner 40 pro Minute) und tachykarde (Herzfrequenz größer 100 pro Minute) unterteilt.
Bradykarde Herzrhythmusstörungen beruhen meist auf einer Erregungsleitungs – oder Erregungbildungsstörung im Leitungssystem des Herzens, was wiederum verschiedene Ursachen haben kann. Meist führte diese zu einer Schrittmacherimplantation
Tachykardie Herzrhythmusstörungen resultieren oft aus Erregungsbildungszentren oder Leitungen, die fehlerhaft angelegt sind beziehungsweise nicht da sein dürften. Als Therapie stehen Medikamente, implantierbare Defibrillatoren so wie die Ablationstherapie über den Herzkatheter zur Verfügung.
Untersuchungsmethoden
Mittels der Elektrokardiographie wird die Stromkurve des Herzens aufgezeichnet. Der Arzt erhält durch das EKG Auskunft über:
- Herzrhythmus und -frequenz
- Störungen der Erregungsbildung, -ausbreitung und -rückbildung
Durch Kurvenveränderungen erhalten wir Aussagen zu Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen, Herzmuskelentzündungen und Wirkung / Nebenwirkungen bestimmter Medikamente.
Mittels am Körper gut verklebter Elektroden wird auf einem Rekorder in der Größe eines Handys ein 24-Stunden-3-Kanal-EKG aufgezeichnet. Hierüber lassen sich Rhythmusstörungen objektivieren. Wichtig ist, dass Sie Ihrem normalen Tagesablauf folgen und sowohl Ruhe- als auch Anstrengungsphasen aufgezeichnet werden. Sollten Sie Ihre Rhythmusstörungen auslösen können, machen Sie bitte auch dies. Weiterhin ist eine sorgfältige Dokumentation von Anstrengung und Ruhe sowie auftretenden Rhythmusstörungen/Beschwerden wichtig. Das Gerät darf nicht mit Wasser in Berührung kommen, so dass Duschen selbstredend für diese 24 Stunden entfallen muss.
Über eine sich alle 15 bis 30 Minuten aufpumpende Armmanschette wird der Blutdruck über 24 Stunden aufgezeichnet. Der Rekorder hat die Größe eine Walkmans. Bitte strecken Sie den Arm während der Messung und halten Sie ihn ruhig, damit verhindern Sie Wiederholungsmessungen. Für die Dokumentation s. bei Langzeit-EKG
Das Belastungs-EKG wird während einer gesteigerten Herzfrequenz aufgezeichnet. Eine Zunahme der Herzfrequenz lässt sich ergometrisch (auf dem Fahrrad, also durch sportliche Betätigung) oder medikamentös (durch dem Adrenalin verwandte Medikamente, die das Herz in Ruhelage stimulieren) erreichen.
Der Hintergrund ist, dass sich Durchblutungsstörungen und ihre Folgen zunächst unter Belastung und erst im Endstadium auch in Ruhe zeigen. So bekommen wir Informationen über
- Mögliche Herzkranzgefäßerkrankungen (Durchblutungsstörungen am Herzen)
- Blutdruck unter Belastung
- Herzrhythmusstörungen unter Belastung
- Wirksamkeit einer medikamentösen Therapie
- Körperliche Leistungsfähigkeit
- Kontrolle des Trainingszustandes bei Sportlern
Wichtig hierbei ist, dass eine definierte Zielherzfrequenz erreicht wird. Wenn Sie wegen Ziehen im Oberschenkel aufhören, können wir oft nur eine eingeschränkte Aussage zum Herzen treffen.
Verwandte Untersuchung unter Belastung sind die Myokardszintigraphie, die Stressechokardiographie und das Stress-MRT.
Die Echokardiographie ist die Ultraschalluntersuchung des Herzens. Sie ermöglicht eine Aussage über die Leistungsfähigkeit des Herzens und die Funktion der Herzklappen. Sie bringt Informationen bei
- Herzleistungsschwäche
- Herzinfarkt
- Verengung oder Undichtigkeit der Herzklappen
- Nach Herzklappenoperationen
- Herzmuskelentzündung
- Herzbeutelentzündung
- Lungenhochdruck
- Chronisch obstruktiver Bronchitis (COPD)
Neben dem EKG ist die Ultraschalluntersuchung die Standarduntersuchung in der Kardiologie
Hierbei liegen Sie auf unserer Belastungs-EKG-Liege und fahren Fahrrad, während mittels Ultraschall die Bewegung der Herzwände beurteilt wird. Zusätzlich zu den Indikationen für das Belastungs-EKG lässt sich der Schweregrad von Klappenfehlern genauer beurteilen. Eine erhebliche Einschränkung stellen die Schallbedingungen dar, so dass bei vielen Patienten die Untersuchung nicht möglich ist. Etwas bessere Bedingungen finden sich bei der medikamentösen Belastung, für die wir Sie ggf. ins Krankenhaus überweisen.
Auch die Myokardszinitigraphie dient dem Nachweis von Minderdurchblutungen im Herzen und ist damit ein indirekter Hinweis auf ein Problem der Herzkranzgefäße. Hierbei bekommen Sie ein radioaktiv markiertes Element (meist Thallium oder Technetium) gespritzt, welches sich in den durchbluteten Arealen des Herzmuskels anreichert. Eine Aufnahme wird in Ruhe, eine nach Belastung gemacht. Sollten sich in der Belastung nichtdurchblutete Bereiche finden, die in Ruhe durchblutet sind, spricht dies für eine relevante Engstelle der Herzkranzgefäße. Diese Untersuchung wird beim Nuklearmediziner durchgeführt
Das Kardio-MRT ist der Goldstandard zur Darstellung des Herzmuskels. Die Untersuchung in Ruhe zeigt morphologische Veränderungen und Strukturabnormalitäten, wie sie z.B. nach einem Herzinfarkt, bei einer Myokarditis (Herzmuskelentzündung) oder selteneren Krankheiten wie Sarkoidose oder Amyloidose auftreten.
Die Belastungsuntersuchung funktioniert ähnlich wie die medikamentöse Streßechokardiographie, nur das die Bildgebung im MRT erfolgt und die Untersuchung deutlich länger dauert. Sollten Sie unter Asthma leiden, ist dies eine wichtige Information im Vorfeld, da hiervon das verwendete Medikament abhängt. Weiterhin müssen Sie zur Untersuchung nüchtern sein. Ausschlußkriterien sind Platzangst und ggf. im Körper implantierte Metalle. Die Untersuchung findet beim niedergelassenen Radiologen oder in der Klinik statt.
Wenn eine der obengenannten Belastungsuntersuchungen einen pathologischen Befund zeigt und Sie eine entsprechende Symptomatik haben, ist der nächste Schritt die Coronarangiographie. Hiermit werden die Herzkranzgefäße mittels Röntgenkontrastmittel dargestellt, nachdem vorher ein dünner Plastikschlauch über die Arterie(Handgelenk oder Leistenbeuge) bis zum Herz geführt wurde. Sollte sich ein therapiebedürftiger Befund ergeben, kann in die Engstelle in gleicher Sitzung ein Stent eingebaut werden, der die Engstelle aufdehnt und ein Wiederzusammenfallen der Arterie verhindert. Sollte dies nicht möglich sein, wird der Untersucher mit Ihnen ggf. die Alternative der Bypassoperation besprechen. Diese Untersuchung findet in einer der umliegenden kardiologischen Kliniken statt, auf Wunsch gerne durch Dr. Ritzel in der Universitätsklinik Erlangen.
Die Computertomographie der Herzkranzgefäße ist eine Alternative zur Coronarangiographie, sofern es nur um die Darstellung der Herzkrankgefäße geht. Sie bekommen ebenfalls ein jodhaltiges Röntgenkontrastmittel, während eine CT-Untersuchung gemacht wird. Die eigentliche Untersuchung dauert (ohne Vor- und Nachbereitung) unter 1 Minute und zeigt kalkhaltige und nichtkalkhaltige Einengungen und Veränderungen der Wand der Herzkranzgefäße. Je nach Ergebnis wird die Indikation zur Coronarangiographie gestellt oder eben nicht. Die Untersuchung kann auch ohne Kontrastmittel durchgeführt werden, gibt dann jedoch nur ein Bild der allgemeinen Gefäßverkalkung am Herzen und dient der Risikoabschätzung. Die Untersuchung kann im Klinikum durchgeführt werden, wird aktuell jedoch ambulant von der gesetzlichen Krankenkasse nicht übernommen.
Bei uns werden alle gängigen Herzschrittmachertypen inklusive ICD und CRT kontrolliert. Ebenso lesen wir Ihren Eventrekorder aus. Bei speziellen Fragen oder Problemen profitieren Sie von unserem guten Kontakt zur kardiologischen Abteilung des Klinikums Bamberg